Bestattungsarten
Die Grabstelle – Ein Ort der Trauer und des Erinnerns
Die Suche nach einer geeigneten Grabstelle ist eine sehr individuelle Angelegenheit.
Bei der Wahl der richtigen Grabstelle gilt es einige Gesichtspunkte zu hinterfragen:
- Was wollte der Verstorbene?
- Wer ist der Verantwortliche bzw. Nutzungsberechtigte für das Grab?
- Wer führt die Pflege durch?
Erdbestattung
Unter einer Erdbestattung versteht man die Beisetzung des Verstorbenen in einem Grab in der Erde. Sie ist nach wie vor die gebräuchlichste Bestattungsart.
Deutsche Bestattungsvorschriften schreiben für die Bestattung eines Verstorbenen in der Erde die Verwendung eines Sarges vor.
Für die Erdbestattung gibt es zahlreiche weitere Vorschriften.
Dies betrifft vor allem die Bestimmung der Grabart, wie Einzelgräber, Doppelgräber, Wahlgrab oder Reihengrab, in welchem der Sarg beigesetzt werden soll.
Feuerbestattung
Unter einer Feuerbestattung (auch Kremation) versteht man die Einäscherung des Verstorbenen in einem Krematorium und die anschließende Beisetzung der Asche mit einer Urne.
Die Feuerbestattung bedarf in Deutschland einer gesonderten Genehmigung. Insbesondere dürfen keine Zweifel an der Todesursache bestehen, da eine nachträgliche Untersuchung des Verstorbenen nach der Verbrennung nicht mehr möglich ist.
Die Einäscherung beginnt frühestens nach der vorgeschriebenen Ruhefrist von 48 Stunden. Ein nummerierter Schamottestein wird auf den Sarg gelegt. Dieser gewährleistet die eindeutige Zuordnung der Asche. Die Öfen in einem Krematorium sind nicht dafür ausgelegt, mehr als einen Sarg gleichzeitig aufzunehmen, so dass tatsächlich stets eine Einzeleinäscherung gewährleistet ist.
Seebestattung
Statt einer herkömmlichen Sarg- oder Urnenbestattung auf einem Friedhof ist es seit 1934 in Deutschland auch möglich, eine Seebestattung vorzunehmen. Dies ist ausschließlich als Urnenbeisetzung möglich und wird vorwiegend in der Nord- und Ostsee durchgeführt.
Dafür wird die Asche in einer speziellen auflösbaren Seeurne außerhalb der so genannten Drei-Meilen-Zone (speziell eingezeichnete Seegebiete in Seekarten) in der Regel über "Rauem Grund" nach den seemännischen Bräuchen dem Meer übergeben. Mit "Rauem Grund" sind Gebiete gemeint, in denen nicht gefischt oder Wassersport getrieben wird. Möglichkeiten bestehen hierfür nahezu in jedem Meer, von Deutschland aus vorwiegend in der Nord- und Ostsee, aber auch im Atlantik oder im Mittelmeer.
Seeurnen bestehen aus entsprechenden Materialien wie Zellulose, gepresstem Sandstein oder anderen Mineralien (unter anderem niedrig gebrannte Keramikgefäße) und lösen sich innerhalb kurzer Zeit nach der Beisetzung vollständig im Wasser auf. Die genauen Koordinaten der Position der Seebestattung werden in das Schiffslogbuch eingetragen. Die Seeurnenbeisetzung erfolgt je nach Wunsch anonym oder im Beisein der Angehörigen auch mit Trauerredner, Pfarrer und entsprechenden Feierlichkeiten als Einzelfahrten.
Die Angehörigen erhalten eine Urkunde mit den Beisetzungskoordinaten und einen Auszug aus dem Logbuch des Beisetzungsschiffes. Da die Kosten für die Grabstelle und -pflege entfallen, ist die Seebestattung entgegen häufiger Annahmen oft preisgünstiger als eine Erd- oder Feuerbestattung.